Nur der Südturm wurde vollendet, Nordturm und Zwischenbau enden unterhalb der Kapitellhöhe, die der des Langhauses entspricht. Den massig wirkenden Turmschaft, der nur in drei hohe Geschosse (Portalzone, Fensterzone und Glockenstube) eingeteilt ist, umschließen rechtwinklig gestellte Strebepfeiler, die sich mit Blendmaßwerk und Fialen geschmückt in Stufen nach oben verjüngen; eine umlaufende Galerie schließt das Mauerwerk ab. Auf der Westseite ist nach Süden ein kleiner Treppenturm eingestellt. Die dreifach gestufte, verschieferte Haube bildet einen zur übrigen Bausubstanz kontrastierenden Abschluss. Die aufgeführte Sockelzone für den Nordturm bereitete das spiegelbildliche Pendant zum Südturm vor. Das Westportal dazwischen (Treppenanlage nicht ausgeführt) zeigt ein gotisches Gewändeportal mit Trumeau (mit Madonna) und zweizonigem Tympanon (oben: Marienkrönung; unten und durch Baldachin geteilt: Anbetung der Könige) sowie doppelte Figurenarchivolten mit Baldachinen (kluge und törichte Jungfrauen), deren unterste vier Figuren überdachen sollten und die an den Strebepfeilern Fortsetzungen finden (insgesamt waren mindestens 41 Figuren in der untersten Zone geplant, davon wurden sieben ausgeführt).
Die Arbeiten wurden um 1360 eingestellt. Das Südportal des Turms ist dem Pendant entsprechend ausgeführt, hier sind vier Figuren in den Seitengewänden eingestellt. Die untere Zone des Tympanons zeigt eine Reihung von zwölf Figurennischen (die Apostel darin fehlen), darüber thront Christus mit Johannes dem Täufer, Maria sowie Engeln. Die Arbeiten an der Südseite, die mit dem Meister Tyle von Frankenberg in Verbindung gebracht werden, wurden nach Sebald wohl erst nach 1380 wieder aufgenommen. In der Zone darüber befindet sich ein Blendbogen mit doppelten Baldachinarchivolten und in gestapelten Maßwerknasen aufgelöstem „Tympanon". Darunter sind vier (von ursprünglich fünf) Baldachinfiguren aus der Zeit nach 1402 erhalten: Christus, flankiert von Johannes dem Evangelisten und Maria sowie ein Engel (von vermutlich ursprünglich zwei).
Zahlreiche Bereiche erfuhren Überarbeitungen: 1870/73 erfolgten Werksteinverkleidungen an der Westseite, 1903 wurden der Westfassade erneut Quader vorgeblendet, skulptierte Teile (Blattmasken in den Wimpergen, Köpfe in Fenstern und am südlichen Turm) und Gewände, der Sturz des Westportals sowie Teile des Südportals wurden ausgewechselt. Am Süd- bzw. Hauptturm erfolgte die Erneuerung von Balustraden, Fialen und Wasserspeier, Fenstermaßwerke wurden ergänzt. Nach den Planungen des 14. Jahrhunderts sollte das Innere des Westbaus als westliches Hallenjoch dem Langhaus angeschlossen werden. Der Südturm ruht auf einem mächtigen Bündelpfeiler, der unmittelbar vor der romanischen Westfassade steht; sein Pendant wurde nicht mehr ausgeführt. Mit den Ansätzen der Wandpfeiler und Fenster bildet der Westbau im übrigen ein Schulbeispiel für mittelalterliche Bautechnik. Die 1903 geplante „Fertigstellung" des Westbaus gelangte nicht zur Ausführung.