GESCHICHTE
Pfingst-Geläut (Audio)
d' | fis' | g' | a' | h' | d'' | g'' |
1920 | 1686 | 1660 | 1500 | 1334 | 1998 | 12./13. Jh |
Schriftband: Als Ersatz für die im Kriegsjahr 1917 dem Vaterland geopferte Glocke gossen und schenkten mich die Buderus'schen Eisenwerke 1920 / Ehre sei Gott in der Höhe | |||
Bemerkung: Die Hartgußglocke "Dammrich" wirkt als Einzelstück dünn und resonanzarm. Das Vollgeläute bildet ein recht eigenwilliges Motiv von herbem Reiz. Erstaunlicherweise kann sich die Hartgußglocke deutlich als Basisglocke durchsetzen. | |||
Vorgeschichte: Die heutige Dammrich-Glocke von 1920 hatte drei Vorgängerglocken. Die erste, 1568 von einem unbekannten Meister gegossen, Durchmesser 1.400 mm, Gewicht ca. 2.200 kg, trug die Inschrift mit Chronogramm: Pro DItVr HIIs sIgnIs Latro fVr Mors hostIs et IgnIs. Sie sprang 1775. 1782 Neuguß durch Heinrich Wilhelm Rincker in Leun, Gew. 1.789 kg, Inschrift der Vorgängerglocke, leicht abgewandelt. Erneuter Guß 1845 durch Justus Wilhelm Rincker. Es war der letzte Guß in Leun. Erneut beibehaltene Inschrift mit Ergänzung des Namens und Alters (74) des Gießers. Diese Glocke wurde 1917 zu Kriegszwecken enteignet. Bereits seit der ersten Glocke von 1568 ist der aus dem Volksmund stammende Name "Dammerich" überliefert (Chronist nennt sie "Tamrig"). Das Wort soll aus dem Namen "Domina Maria" entstanden sein; doch könnte es auch von "dammern", d.h. schlagen abgeleitet worden sein. (Hellmut Schliephake: "Glockenkunde des Kreises Wetzlar" aus Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Lahntal 1989, Heft 12, S. 124). |
Schriftband: Die Spender schreck ich – Die Schlafende weck ich – Die Toten bewein ich – Des Gerichtes erinne ich – In Gottes Namen floss ich – Dilmann Schmid von Asslar gos mich 1686 / Omnia cum deo et nihil sine eo mille et sexcentis octoginta … Et ex elapsis annis post partum virginis campana tonantis ("Alles mit Gott und nichts ohne ihn 1686 …") / Zu der Kirch tu ich aufmahnen die Wetzlarer Unterthanen. |
Schriftband: Anno domini MDCLX. Schurgius et molitor eum repararer erant. / Haecce in cultum summi fusa acceptarima me Guido Monginot artis ac noviter dexteritate suae ad sacra voco. / Aediles templi diderieus staussius atque nime undecimas dili horas alstivo tempore significo. |
Schriftband: * Lucas ** Marcus ** Matheus ** Iohannes * |
Schriftband: Hans Bader zu Frankfurt gos mich – Aus dem Fier flos ich – Im Namen Jesu Christi / Johannes Mappus Deis Burg Beit Herren Bürgermeister. Anno Domini 1615. / Zu Kreftelbach man mich gos – Daselbst ich aus dem Feuer flos – Als mir Meister gezeiget schon so meinen feinen Ton – Wetzlar, der werten Stadt – Auch einem ehrbaren weisen Rat – Die Uhr anmelden führwahr – Dises und noch manches Jahr. | |||
Bemerkung: Die Glocke 1391 hängt nicht läutbar in der Laterne des Hauptturms. | |||
Schriftband: O . Rex . Glorie . XpE . Veni . Cum . Pace . M . CCC . XXXIIII |
Schriftband: Als Zuckerhutglocke ohne Inschrift |
Schriftband: Ökumeneglocke 1998, Ut omnes unum sint (Dass alle eins seien) | |||
Bemerkung: gestiftet von "Globus" Wetzlar-Dutenhofen | |||
Vorgeschichte: In dem hölzernen, mit drei Gefachen ausgestatteten Bockstuhl hängen zwei mittelalterliche Glocken, die zu den ältesten der Region gehören. Die ältere stammt aus der Wende 12./13. Jahrhundert und hat noch nicht die ausgereifte gotische Form, die andere wurde 1334 gegossen. Beide Glocken enthalten keine Hinweise über den Gießer. Zu diesen historischen Glocken goss die Glockengießerei Rincker in Sinn eine neue d''-Glocke, die in ihrer klanglichen Struktur den vorhandenen weitestmöglich angepasst worden ist. Die Glocke 6 wird hinsichtlich ihrer Klangstruktur als Unterseptimglocke bezeichnet, die Glocke 7 als Unternonglocke. Beide Glocken haben vertiefte Primen. Die neue Rincker-Glocke hat ebenfalls eine um einen Ganzton vertiefte Prim - ähnlich der ältesten Glocke des Terzetts. Das Klangbild wurde den alten Glocken gut angepasst. (Wolfgang Nickel, Neuere Geläute und Geläutergänzungen im Bistum Limburg). |
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