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22 - Kriegsschäden von 1945
Die stärksten Zerstörungen erlitt der Dom im Bereich des Chors. Apsis und Chorquadrat mussten
weitgehend neu errichtet und mit einem neuen Dach versehen werden. Doch auch im Kircheninnern waren bedeutende Schäden
eingetreten. Als besonderen Verlust muss man die Zerstörung des Lettners werten. Er trennte ursprünglich den
Stiftsherren - vom Laienbereich und, nach Eintritt der Reformation, den katholischen vom evangelischen Kirchenbereich. Man
schloss zunächst die Kirche nach Osten mit einer Bretterwand, ehe die Erneuerung von Mauern und Gewölben begonnen werden
konnte. Der trennende Lettner wurde nicht wieder aufgebaut.
Für das ökumenische Miteinander der beiden Gemeinden im Dom erwies sich der Verlust des Lettners und beider Domorgeln als ein Schaden, der auch etwas Gutes hatte: In Folge des Wiederaufbaus wurde entschieden, dass im Dom nur noch eine Orgel eingebaut wurde und der gesamte Innenbereich fortan beiden Gemeinden für Gottesdienste zur Verfügung stehen sollte. In den folgenden Jahren ergaben sich hieraus positive Impulse für das heute gute Miteinander der beiden Gemeinden.
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